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landilina
BeitragVerfasst am: 15.11.2009 14:17  Antworten mit Zitat



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Brustkrebs - mein Tagebuch

VOR der CHEMOTHERAPIE

2007, juni: knoten in der brust beim duschen entdeckt, innenseite oben, linke brust.
gang zum hausarzt, gang zum krankenhaus. vom radiologen, der die mammographie durchführte, wurde ein vermutlich bösartiger tumor diagnostiziert, ansonsten sehr dichtes brustgewebe.
daher weitere abklärung mittels hochleistungs-MRT in anderer klinik.
dieser radiologe diagnostiziert ein fibroadenom (biopsie schien nicht nötig zu sein, da eindeutig, was 4 ärzte bestätigten).
man empfahl mir, den knoten in der brust zu belassen - falls er mich stört, könne ich ihn jederzeit entfernen lassen.
2008, sommer: ich bemerkte das wachstum des knotens, machte mich im internet kundig und las, dass das normal sei bei fibroadenomen, nur keine panik!!!
2008, dezember: ich wurde innerlich immer unruhiger und besorgte mir einen Termin.
3. januar 2009: zur erneuten ärztlichen kontrolle -
hiesiger frauenarzt vermutete laut sonographie auch, dass es ein fibroadenom sei, dennoch verlangte ich überweisung zur chefärztin unserer frauenklinik.
sie empfahl mir, den knoten zu entfernen, obwohl auch sie meinte, es sei wohl ein fibroadenom.
19.1.09: 1. OP, entfernung "fibroadenom"
21.1.09: die gewebeprobe wurde eingeschickt, diagnose mamma-carcinom.
27.1.09: wächterknotenmarkierung (für sentinel-lymphknoten-biopsie)
28.1.09: 2. OP, brusterhaltend.
2.2.09: die gewebeuntersuchung ergab, dass tumor bis an die ränder reicht... und nun brust entfernt werden muss. ein kosmetisch befriedigendes ergebnis könne nicht erreicht werden.
12.2.09: erneutes MRT beider brüste, links op-vernarbungen, weiter nichts feststellbar, aber in der rechten brust 2 tumorartig aussehende anreicherungen, beide formationen etwa 4 mm groß.
18.2.09: 3. OP, Ablatio links; in rechter brust die 2 nadelmarkierte tumore entfernt.
21.2.09: die gewebeuntersuchung ergab, dass zu knapp im gesunden entfernt wurde (nur 2 mm). die 2 kleinen tumore in der rechten brust wurden für gutartig befunden.
4.3.09: die 4. (und 5.) OP, dabei wurde unter simultan-op das einsetzen des port-implantates durchgeführt (für die bevorstehende chemotherapie) und weiteres gewebe links im gesunden entfernt.
5.3.09: histologischer befund: endlich tumorfreies gewebe mit 12 mm sicherheitsabstand.
..............
Brustkrebs-Klassifizierung nun: R0, PN(0/5), V0, L0, G2, T2, hormonrezeptorpositiv , östrogen (70%), progesteron (80%), bedeutet remmler score 9, carcinom ist lobulär-invasiv
..............

8.3.09: ich entdecke verhärtung, rötung und schwellung an einer linken halsvene, oberhalb einer naht von der port-op, ich denke, das kann nicht normal sein.
9.3.09: ich gehe um 15 uhr zur abteilung chirurgie ins KH (zu den port-operateuren), ein oberarzt behält mich 2 nächte zur beobachtung dort, man spritzt mir fraxiparin... aus dem op-bericht las ich, dass meine port-op kompliziert war, der katheter musste über eine halsvene geleitet werden und ich hatte einen mächtigen bluterguss, daher hat sich in einer halsvene ein thrombus gebildet, was mittels sonografie festgestellt wurde.

11.3.09: entlassung, ich muss aber noch 12 tage weiter fragmin spritzen...
12.3.09: herzdoppler durchgeführt, alles okay, das muss vorgängig einer chemotherapie überprüft werden, denn falls ein bestehender herzschaden feststellbar ist, muss auf ein bestimmtes zystostatikum verzichtet werden.
1. chemo wurde für den 24.3.09 anberaumt.

15.3.09-22.3.09: mich hat eine grippe erwischt, habe trotz gabe von bis zu 2mal täglich 1000 mg paracetamol-suppositorien im schnitt 38.5 temperatur. um die chemotherapie nicht unnötig zu verzögern, verschrieb mir der hausarzt ein starkes antibiotikum für 6 tage (es ging mächtig auf den magen)... nach 7 tagen war ich fieberfrei. die chemo wurde aber um 1 woche verschoben.
23.3.09: kontrolle der halsvene, kein thrombus mehr feststellbar, die chemotherapie kann bald beginnen.

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landilina
BeitragVerfasst am: 15.11.2009 14:31  Antworten mit Zitat



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WÄHREND der CHEMOTHERAPIE

Chemogang Nr. 1
(FEC-SCHEMA: Fluoro-uracil, Epirubicin,Cyclophosphamid)


31.3.09: 8.15 uhr krankenhaus, 8.30 emend-kapsel schlucken,
ich hatte noch nie zuvor kapseln geschluckt. nach anfänglicher panik gingen sie mit dem 2. schluck wasser und etwas quark hinunter.
9.30 start chemo-medikamente -
wir waren vier frauen im chemozimmer, zwei mit 5. chemo und eine mit 17. chemo (sie war am gelassendsten, bewundernswert!!!!), alle haben wir bk.
gegen mittag machte das epirubicin kopfweh, ansonsten ging alles normal weiter.
16.15 chemo-ende -
19 uhr… cortisoneinnahme (dexamethason).
kopfweh blieb, 22 uhr ins bett mit paracetamolzäpfchen, kopfweh weg,
herzfrequenz erhöht… rotes gesicht und heißgefühl im gesicht...

1.4.09: 7 uhr cortison - etwas kopfweh, aber nichts genommen.
8 uhr aufstehen…, 8.15 emend.
erhöhter puls, keine übelkeit, relativ normales arbeiten, heißer kopf, rotes gesicht.
magen wird empfindlich… kein durchfall, nur "brummeln".
ich bin allerdings schnell außer puste.

2.4.09: gleiche symptome
3.4.09: gleiches

4.4.09: mir gehts gut... eigentlich soweit auch die letzten tage, außer benommenheit.
trotzdem viel geschafft im haushalt... eigentlich relativ größerer arbeitseinsatz (habe mir sagen lassen, dass das cortison aufputscht!!!!)
ich gehe zum friseur und lasse mir eine kurzhaarfrisur schneiden, trenne mich vom 60 cm langen haar.
auch abends normal gegessen, merkte aber, dass das probleme geben könnte am nächsten tag.

5.4.09: sonntag... um 5 uhr mit "komischsein" aufgewacht.
gegen 8 uhr beschlossen, nur toilettengang, sonst liegen bleiben, um 9 uhr dann doch aufgestanden.
um 10.30 uhr 4 scheiben knäckebrot mit belag reingezwungen, cappucchino, wasser und tee... während der magen mächtig arbeitet, erhöhter puls und unwohlsein... metallischer geschmack im mund, trockener mund.
gegen 11 uhr erhöhte herzfrequenz, bzw. erhöhter puls, leichte übelkeit, kreislauf spinnt, unruhe, phasenweise wieder verschwindend, appetitlosigkeit.
drei stuhl-toilettengänge bis 12 uhr, aber kein durchfall, immer spontan hinlegen... dann wieder kleine aktive phasen... z.b. geschirr aufwaschen oder bad putzen.
13.45... im moment ruhe mit den "irritationen", ab 15 uhr weitere innere unruhe, als würde im körper eine party gefeiert...
puls weiterhin erhöht... aber es gibt auch ruhephasen... scheint mir noch nicht bedenklich.
15.30... immer wieder hoher puls beim essen oder trinken, dabei unwohlsein... eher kreislaufübelkeit, als vom magen, blutdruck 130 zu 80, puls 87.
vierter kleiner stuhlgang... kein durchfall.
urin klar... ich muss aber recht oft, keine gereizte blase, da ich viel trinke.
um 17.00 vomex genommen, dann folgte entspannung und angenehme müdigkeit...
um 20.30 uhr gekochte kartoffel mit möhren gegessen und vertragen.

6.4.09: nachts einmal uriniert, sonst gut geschlafen
8 uhr cappucchino getrunken und 2 scheiben brandt-zwieback, später schluckweise tee und erneut 2 zwieback, krämpfe und herzrasen nach nahrungsaufnahme blieben aus... bis 9.30 im bett geblieben.
gegen 11 uhr apfel in kleinen stücken gegessen, allerdings ohne appetit.
immer zwischendurch hausarbeiten, putzen, wäsche...
der sonntag brachte leider 2 kg gewichtsverlust, jetzt 51 kg.
gegen 14 uhr nachlassen der magenempfindlichkeit,
brot mit corned beef und apfel vetragen, o-saft allerdings lässt Magen "brodeln",
gegen 18 uhr pellkartoffeln mit kräuterquark.
herzrasen fast weg, benommenheit ganz weg, um 21.30 ins bett... unruhige nacht.

7.4.09: um 7 aufstehen, haare waschen, um 8 uhr 2 zwiebäcke und 1 pot cappu...
um 9 uhr zur blutkontrolle... leukozyten 3.6, also unter soll, andere werte im soll, teils knapp...
kreislauf will heute nicht so, kein appetit, dennoch 12 uhr 2 knäckebrote mit corned beef und 1 glas kefir... den speziellen magentee vertrage ich nicht... seltsam.
um 13 uhr leichtes unwohlsein, vermutlich verdauungsarbeit, 10 min hingelegt.
immer kleine mahlzeiten zwischendurch, joghurt, apfel, hipp-gläschen obst,
von 15 - 17 körperlich draußen gearbeitet.
um 18.30 uhr 30 min entspannungsmassage bekommen,
20 uhr 2 kartoffeln mit magerkräuterquark gegessen, magen etwas gestresst.
bin recht müde... um 21.30 hingelegt, um 0 uhr licht aus.

8.4.09: ruhige nacht, ohne husten, 52 kg
um 7 uhr aufgewacht, kopfweh, heißer thorax, heiße wangen – dachte, hätte fieber,
zum glück nur 37.1, klarer nachturin, stuhlgang normal,
vorsichtig 2 tassen cappu und 4 scheiben zwieback bis 9.30 gegessen, dann auch aufgestanden.
bisher musste ich mich nicht hinlegen, magen noch sensibel, aber das, was ich esse, vertrage ich... zwieback, joghurt, ayran, knäcke mit harzer, apfel, 1 scheibe corned beef.
habe leichte hausarbeit gemacht, selten herzrasen... ganz guter tag.
mundtrockenheit wird besser, kaum noch irritationen.

9.4.09: bis 12 uhr ab und zu schwäche, dann wurde es besser, rest vom tag alles okay.
10.4.09: völlig problemloser tag mit waldspaziergang und 6 km radfahren, kann fast alles essen, schleimhäute nur noch gering angegriffen.
11.4.09: morgens wie immer kreislaufprobleme (aber das ist auch so ohne chemo), um 8.15 aufgestanden... ein super tag... als wäre ich gesund!
12.4.09: erst um 9 uhr aufgestanden, kreislauf will nicht, sonst guter tag, mit sport, 22 km radfahren.
13.4.09: normaler tag, sogar pizzadienst-essen vertragen, radtour 10 km.

14.4.09: blutwerte gecheckt, immer noch unter soll sind die leukos, nur 3.6 -
bis zur chemo am 21.4. muss das stabil werden, ansteigen, daher soll ich 5 tage ein medikament subkutan spritzen (granozyte).
magen ist sensibel, daher heute nur schonkost in 6 kleinen mahlzeiten, kleine radrunde bis industriegebiet auf neuen 8gang-rädern gemacht... bin recht erschöpft, muss aber nicht vor 22 uhr ins bett.
15.4.09: magen beruhigt sich... komme mit kleinen mahlzeiten hin, 6 stück, kann auch körperlich arbeiten und kleine radfahrten machen... allerdings sehr unruhiger schlaf, jede stunde wache ich auf... knochenschmerzen habe ich keine.
16.4.09: gleiches befinden, nur rückenschmerzen, vermutlich vom neuen rad, mit paracetamolzäpfchen gingen schmerzen aber völlig weg.

17.4.09: schon morgens um 8 uhr super-befinden, auch das essen fällt mir leicht...
heute setzte der haarausfall massiv ein, daher ließ ich mir von meinem mann alles haar bis auf 5 mm länge wegscheren, hab dann kurz geweint, der schock ist aber überwunden... mit einer viskosemütze sehe ich nicht mal hässlich aus... außerdem liegt schon perücke parat.
18.4.09-20.4.09: normale tage, kann wieder normal essen.

20.4.09: blutwerte waren etwas unter niveau , außer die leukozyten, die schossen durch die abwehr auf über 37.000, daher kann morgen chemo nicht stattfinden, was wieder aufregung in mir auslöst... ich hab jetzt jedesmal angst, und mir ist regelrecht übel an den tagen, wo ich ins labor muss...
21.4.09-23.4.09: normale tage
24.4.09: bluttest löst wieder ängste aus, aber diesmal stimmen die werte
25.4.09: 33 km radtour gemacht
26.4.09: ruhiger tag mit spaziergang

27.4.09: ich muss wieder ins labor, schock, leukos-werte unter 4300, bin fix und fertig, mir wird übel (wegen stress), gehe hoch zur gyn, hab angst, chemo muss wieder verschoben werden, ich muss ruhiger werden, aber das steckt tief in mir drin... onkopsychologin nimmt sich zeit, beruhigt mich, chemo kann stattfinden, sogar wenn sie knapp über 2200 sind...
längst zuhause hab ich noch wackelbeine, magen ist nervös, zuviel aufregung ist nicht gut für mich... ich arbeite dadurch gegen mich... wie kann ich das nur abstellen...
heute nur 3mal aufs ergometer... ich muss ruhiger werden...

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landilina
BeitragVerfasst am: 15.11.2009 14:40  Antworten mit Zitat



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Chemogang Nr. 2

28.4.09: 8 uhr einnahme von emend, pünktlich um 9 uhr anstechen des ports, ein assistenzarzt macht das genauso gut wie meine p.-o.-ärztin... hoffentlich ist er nicht böse, dass ich auf handschuhe bestand...
leider wurden erneut negativberichte über das anstechen einer ärztin berichtet, die muss das sehr ruppig machen, sticht unsanft, drückt, bohrt, dass manche frauen bis zu 3 tagen danach schmerzen hatten, ich werde das meiner p.-o.ärztin berichten müssen, zumal meine port-op kompliziert war und ich kein risiko eingehen möchte wegen infektion oder zerstörung.

wir waren sechs frauen, zwei mit 2. chemo, eine mit der 4., eine mit der 6. und letzten, und der "profi" mit der 18., und noch eine andere ältere dame, auch mit der x-ten, um die 20. chemo.
die stimmung war gut, obwohl total unterschiedliche charakteren, es wurde auch gelacht...
keine der frauen machte panik, obwohl schon über lästige nebenwirkungen gesprochen wurde, fazit war aber... bei jedem ist es anders, denn auch die cocktails sind nicht immer identisch... heute ging es fix, um 13.15 wurde ich abgestöpselt, dann noch ein gutes gespräch mit meiner o.-p.-ärztin, dann nach hause, der rest des tages verlief komplikationslos, kein kopfweh, kein herzrasen, kein heißer kopf, keine übelkeit, um 21 uhr ins bett, weil magen sensibel wurde, schleimhäute noch okay, um 23 uhr licht aus.

29.4.09: um 3 uhr war die nacht zu ende, etwas kopfweh, habe ich bis 7 uhr mit kaltem waschlappen wegbekommen, im bett geblieben, gedöst... um 7 uhr emend und cortison eingenommen, magen rebelliert. um 8 uhr riopan und 4 zwieback mit margarine und schwachen cappu zu mir genommen, leichtes kopfweh, keine benommenheit, rotes, heißes gesicht, etwas leicht aus der puste, daher nur leichte arbeiten verrichtet, schonkost (kefir, banane, grießsüppchen, babyfruchtglas, ingwertee, wasser), mundschleimhäute okay.
um 21 uhr ins bett, um 23 uhr licht aus.

30.4.09: um 4 uhr war die nacht zu ende, bin bis 8.30 liegen geblieben, schonkost den ganzen tag, immer mal hinlegen, kein kopfweh, keine benommenheit, nur wenig aktivitäten, etwas angegriffene schleimhäute, um 22 uhr licht aus.

1.5.09: um 3 uhr ende der nacht... um 5.30-7.30 nochmal eingeschlafen, um 8 riopan eingenommen... bis 9 uhr 4 zwiebäcke und schwachen cappu, knallrotes gesicht, frischen ingwertee getrunken, sehr pfeffrig, scheint aber zu helfen... 11 uhr joghurt... nur immer kurz aufstehen, ansonsten kraftlos, aber keine übelkeit, um 12 gemüse-hackfleischsuppe zubereitet, um 13.15 gegessen, 15 uhr 250 g kefir, wieder hingelegt bis 16.30, dann 40 minuten spaziergang. küche, schonkost zubereiten (kartoffel, schmorgurke), sehr schlapp heute, werde mich wieder hinlegen... heute kein herzrasen... mundschleimhäute okay, um 19 uhr riopan, gurken-kartoffelsuppe, dann ruhe, um 21 uhr erschöpfung... immer mal aufwachen, aber weiterschlafen...

2.5.09: immer nachts mal aufgewacht, dennoch immer wieder eingeschlafen, ab 5 uhr magen-brummeln, vermutlich, weil er leer ist. immer wieder eingeschlafen, herz ruhig, keine rötung im gesicht, um 8.30 aufgestanden, gummibeine, leichten cappu und 2 scheiben vk-toast mit margarine und honig, essen dauert 1 stunde... toilette geputzt, geschirr gewaschen, boden geputzt, buchhaltung am pc gemacht, um 11.30 joghurt gegessen, mir gehts besser, dennoch total wackelig, aber keine übelkeit, relativ normaler tag... letzte mahlzeit 18 uhr, zander gedünstet, kartoffeln und kräuterquark, um 19 uhr 300 ml kefir, um 20 uhr ins bett, magen scheint nicht zu arbeiten, um 0 uhr riopan genommen.

3.5.09: um 3 uhr von "fäkalientraum" aufgewacht, leichte übelkeit, etwas herzrasen, versuche, ruhig zu bleiben. scheue vomex zu nehmen, schaffe es bis 6 uhr auf dem bauch wieder einzuschlafen, der magen ist sehr ruhig, habe das gefühl, er transportiert nicht weiter... schleimhäute etwas gereizt, um 8.30 schwacher cappu und 2 zwiebäcke, weicher stuhlgang, 10.30 geriebener apfel, metallischer geschmack im mund, wackelbeine, 11.15 uhr grießsüppchen, ab 11.30 - leichte übelkeit in wellen, dabei blässe, kommt und geht... nur kurz und erträglich... bis 14 uhr grießsuppe gegessen, dann treppenhaus und wohnflur geputzt, 15 uhr kleiner spaziergang, babyfrüchtegläschen gegessen, 16 uhr 1 scheibe vk-toast mit magerem käse gegessen, dann hingelegt, magen verdaut mit lauten geräuschen, 18 uhr kartoffel-möhre... magen wird ruhiger, schleimhäute etwas gereizt.

dachte, dass ich mal die verschriebene mundspülung ausprobiere... rezeptur (inhaltsstoffe tetracainhydrochlorid, prophylenglycol, gyajazulen, bepanthen), eine gebrauchsanweisung stand nicht auf der flasche, habe dann davon unverdünnt 1 teelöffel in den mund genommen und 20 sekunden gespült und wieder ausgespuckt , zum glück nicht gegurgelt!!!!!... dann schwoll blitzartig die zunge an, alles betäubt , ich bekam angst, dass ich ersticke. ich konnte kaum sprechen, so voll war der mundraum gefüllt mit der zunge und den dick angeschwollenen wangenschleimhäuten...
mir zittern die beine, ich warte jetzt, dass es abschwillt - was 45 minuten dauerte... schreck am sonntag.
sonst gehts mir gut, um 22 uhr eingedöst, immer wieder wach...

4.5.09: um 6 uhr mit starkem herzschlagen aufgewacht, dabei war mir leicht übel, das dauerte 5 minuten, toilettengang, dann bis 8 uhr auf dem bauch liegengeblieben, um 8.15 uhr 4 zwiebäcke gegessen und cappu, trotz leichter übelkeit, vermute, weil magen leer war. seit 9 uhr aufgestanden... immer noch leichte übelkeit, wackelbeine... seit 13 uhr gehts mir super... juchhu!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

5.5.09: um 4 uhr leichtes kopfweh und schwindel beim toilettengang... HILFE, habe ich jetzt eine anämie????? um 9 uhr dann mit aufregungsübelkeit erneut zum bluttest ins labor... ich ahnte schon, leukos sind unter 2000, zum glück das andere im normalbereich, erleichterung... freitag erneute kontrolle, schwester gab mir netterweise mundschutz mit, da ich samstag zum geburtstag möchte...
wegen der mundspülung: ich hatte keinen anwendungsfehler gemacht, ich muss auf mindestens einen der 4 inhaltsstoffe allergisch reagieren.
bin noch etwas schlapp, magen ist noch sensibel, kein appetit.

6.5.09: ich wache seit der 1.chemo nachts bis zu 6mal auf... sehr unruhiger schlaf... ich zwinge mich ab 7 uhr zu kleinen mahlzeiten, das klappt auch... es schmeckt nichts. nach dem essen oder trinken, egal was es ist, habe ich sauren geschmack im mund, das bleibt auch sehr lange so...

7.5.09-10.5.09: kann wieder alles essen, bin auch fit, kann ausdauernd arbeiten...
11.5.09: habe heute den eindruck, als stimme was mit den blutwerten nicht, bin etwas schwindelig und lustlos, kann aber den tag durchhalten, 1 std später... alles okay... wird wohl das wetter sein.
12.5.09: früh ins labor... 4 miese werte... thrombozyten sind abgestürzt, leukos sowieso, sonst normaler tag, keine beschwerden.
13.-14.5.09: normale tage
15.5.09: früh ins labor, wie immer übelkeit durch aufregung... alle werte im grünen bereich, außer leukos (nur 2100), muss daher montag erneut ins labor... sonst keine negativen vorkommnisse.
mittlerweile weiß ich, dass bepanthen nicht der übeltäter der allergie war... heute habe ich weitere spülung aus der apotheke bekommen... zum testen... tetracainhydrochlorid ist dort neben glandomed in höher verdünnter form enthalten, test ergab gleichen effekt, leichte betäubung, aber schwellung blieb aus...
16. -18.5.09: alles okay, blutwerte topp, außer leukos. chemo wird dennoch gestartet, wenn man 2200-2600 hat, und es hängt davon ab, welche infusionen man bekommt: meine leukos lagen bei 2800.

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BeitragVerfasst am: 15.11.2009 14:51  Antworten mit Zitat



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Chemogang Nr. 3

19.5.09: 7.50 uhr im chemozimmer, emend geschluckt, und blasenwandschoner bekommen, diesmal oral. um 8.50 angestochen... dexamasthason, dann die 3 beutel chemo-medikament (FEC-Schema), um 14.30 chemo-ende... während der zeit empfindlicher magen, joghurt, möhre, apfel und alete früchteglas gegessen. wir waren fünf frauen... vier davon mamma-carcinom, eine gebärmutterkrebs...
um 16.35 die letzte tablette blasenwandschon-medikament genommen, danach wird der magen immer ein tick kränker... um 18 uhr riopan und grießsüppchen gegessen... um 19.30 uhr dexamethason genommen und paracetanmol-zäpfchen gegen kopfweh... was nicht half... die schonkost stieg mir bis zur speiseröhre hoch... mir wurde immer übler...
um 21.30 habe ich im krankenhaus anrufen müssen, diensthabende ärztin meinte, emend wäre gegen zentrale übelkeit, und wenn ich nichts oral schlucken kann, solle ich vomex-zäpfchen nehmen. falls das nix bringt, soll ich für zofran-infusion vorbei kommen.
vomex half, nach 30 minuten entspannte der körper, das zittern ging weg, die übelkeit verschwand... ich konnte recht gut schlafen.

20.5.09: um 7 uhr emend und um 7.39 dexamethason geschluckt... um 7.15 uhr 4 zwieback mit margarine und cappu zu mir genommen... ließ mir dazu 1 std zeit... heiße wangen... aus vorsicht den ganzen tag im bett geblieben, nur mal kurz aufstehen, um mir was zu kochen, schonkost, familie ist selbstversorger. war erschöpft vom chemotag und bin immer mal eingedöst... um 23 uhr licht aus.

21.5.09: um 1 uhr war die nacht zu ende, bin definitiv nicht mehr eingeschlafen... konnte aber entspannt, ohne unwohlsein, liegen bleiben. meine gedanken kreisten um einiges herum, aber nicht panisch, um 7 uhr emend, 7.20 uhr 4 zwieback mit cappu, um 8 uhr dexametason, puls 105, blutdruck 113 zu 40... herzrasen... um 8.30 aufgestanden, mit dollem schwindel... mir möhren-kartoffelsuppe für mittags vorgekocht, dann 30 minuten auf liege auf der terrasse gelegen... 10.30 uhr joghurt, ingwertee in kleinen schlucken, mittags schonkostsuppe, liegt schwer im magen, verursacht völle bis zur speiseröhre.
ich trau mich nicht, die mcp-tropfen zu nehmen... gegen 18 uhr wird mir immer übler... das einfache wassertrinken verursacht schon bauchweh... aber ich muss kein vomex nehmen.... wenn ich nix esse oder trinke, beruhigt sich der magen nach 1 stunde, bin von dem stress erschöpft, schlafe gegen 23 uhr ein.... blutdruck 117 zu 80, puls 56.

22.5.09: wache gegen 1 uhr auf, schmerzfrei... wieder gegen 3 uhr, kann aber relativ gut wieder einschlafen. um 7 uhr 1 zwieback gegessen, um zu sehen, was der magen sagt... ich habe mir iberogast besorgt und nehme das zur 14 uhr grießsuppe, es half ganz gut... blutdruck 118 zu 80, puls 63... schleimhaut im rachen verändert sich, belegte stimme, leichter metallgeschmack im mund.
17.30 uhr ayran nicht vertragen... die verdauung scheint still zu stehen, das löst enormen druck im magen aus... ich kann nur minischlücke wasser trinken... und das nur mit widerwillen...
gegen 23.30 komme ich zur ruhe, aber magendruck bleibt.

23.5.09: nacht mit zwei kleinen unterbrechungen gut durchgeschlafen, keine unangenehmen verdauungsbewegungen, kurz vor 7 mit traum aufgewacht (ich musste fettes essen für eine gesellschaft in schüsselchen füllen), der magen war wie zugeschnürt, schmerzte etwas, zum glück konnte ich endlich etwas stuhlgang absetzen... ich hatte bald das gefühl, innerlich zu vergiften, darm und magen schienen wie gelähmt... um 8.30 widerwillig 2 zwiebäcke mit schwachem cappu und 10 tropfen iberogast zur unterstützung zu mir genommen, ich bin wacklig auf den beinen, und bei der nahrungsaufnahme erhöhter herzschlag... bleibe aber nicht im bett. um 12 uhr mit 10 tropfen magenschoner etwas grießsuppe gegessen.

nach wie vor strengt die verdauung an, das herz schlägt schneller, der magen blubbert, der kreislauf schwankt... gegen 13.30 mut gehabt, den kleinen einkauf in 2 märkte zu wagen, das klappte auch, danach recht wackelig, gegen 14.30 ein alete-fruchtgläschen gegessen, das scheint noch nicht ideal zu sein, der magen hatte viel zu tun.
um 16.30 minispaziergang, 15 minuten im stadtteil, in minibissen auf 4 stunden verteilt 3 scheiben putencornedbeef gekaut... über den tag schwachen pfefferminztee getrunken, mit etwas honig... relativ okay vertragen... um 18 uhr 2 scheiben zwieback mit dünn bestrichener margarine... im großen und ganzen muss ich sagen, magen ist sehr nervös, appetit fast keiner, der ganze körper schwach, der geschmack im mund durch schleimhautirritationen beeinträchtigt, auch das wohlbefinden... aber... es geht laaaangsam besser... um 21 uhr dann wurde ich müde, magen will gegen 22 uhr noch ein bisschen fruchtmus, dann eingeschlafen.

24.5.09: um 4.30 uhr aufgewacht, magen ruhig, konnte dann noch mal gegen 6 uhr einschlafen. um 8 uhr stärkeren cappu mit 3 zwieback mit margarine und honig gegessen, vorher 2 ml hylak-tropfen genommen, um allergie zu testen, dieses mittel soll darm in seiner funktion unterstützen. 10 tropfen iberogast, das frühstück bekommt mir gut, außer leichter atemlosigkeit gehts mir merklich besser, auch die geschmacksempfindung im mund normalisiert sich.
erster "normaler" stuhlgang seit chemotag, ich bin erleichtert... alles okay, kann wieder fast normal essen und trinken... mir gehts auch sonst okay... habe schon viel gemacht im haus... ab 8 uhr aufgestanden... bad geputzt, flur, küche, wäsche gemacht, suppe gekocht für family, spaziergang, spinat mit kartoffeln, apfel, 1 kleineres eis. gegen 19 uhr 2 stark getoastetete vk-toasts mit leberwurst... dies wiederum lag bis 0 uhr wie blei im magen...

25.5.09: um 5.30 toilettengang, danach 30 minuten herzrasen... einfach ruhig liegen geblieben, gaaanz leichte übelkeit, gegen 7 uhr 4 zwieback mit margarine und 1 cappu gegessen, dazu 10 iberogast-tropfen, um 9 uhr aufgestanden, etwas klapprig, seitdem buchhaltung am pc. kurzer gang zur bank, 11 uhr heiße zitrone getrunken... um 13 uhr MCP-tropfen (10) mit alete-birchermüsli genommen... 1 glas kefir - magen blubbert mäßig, um 17 uhr wird mir leicht komisch... gleichzeitig unruhe. ich lege mich 10 min aufs sofa... dann kurzer einkauf, getränke, um 18 uhr 10 tropfen mcp... nach 10 weiteren minuten abendessen (pellkartoffel, rahmspinat, halbes kochgeflügelwürstchen), ist mir gut bekommen, mir gehts auch so wieder prima.

26.5.09: um 7.50 ins blutlabor... werte im plus, nur leukos leicht gesunken auf 2600... alles relativ zufriedenstellend. im laufe des tages ab und zu noch leichte übelkeit, kann aber fast alles wieder essen, appetit kommt langsam zurück, gehe um 22 uhr ins bett, habe am tag mal 1 std gelegen.
27.5.09: sehr gut geschlafen, um 9 uhr normal gefrühstückt... auch sonst keine weiteren nebenwirkungen. okay, ich bin insgesamt "fauler" geworden, halte aber den tag durch, ohne mich hinlegen zu müssen.

28.5. bis 4.6.09: alles zufriedenstellend, außer leukos-wert, nur 2100...
5.6.09 bis 7.6.09: leukos weiter nach 1700 gesunken, mit gehts okay...nur läuft mir seit 1 woche die nase, und die augen tränen. chemo scheint fraglich, wenn bis morgen leukos nicht steigen.
8.6.09: leukos auf 2700 gestiegen... ich fühle mich, wie in den letzten tagen, bis spätnachmittag angeschlagen... gesunde berichten auch über z.b. kopfweh, migräne, "wurstigkeit" usw... bei mir sind es gaaanz leichte gliederschmerzen - keine guten bedingungen für chemo nr. 4... oder? ich habe 37.3, lange kein fieber...
ich ziehe das dennoch durch, arzt hat okay gegeben... laut blutwerten.

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landilina
BeitragVerfasst am: 15.11.2009 15:08  Antworten mit Zitat



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Chemogang Nr. 4

9.6.09: 7.50 uhr im chemozimmer, gleich emend geschluckt, erst um 9.30 port angestochen. blasenwandschoner intravenös, dexamethason, dann erste chemoinfusion.
heute scheint betriebsamkeit auf station. wir vier frauen vermuten viele notfälle oder volle krankenzimmerbelegung. später "entdeckte" ich den grund: verlegung der ambulanz nach hinten in richtung kreißsaal.
unsere betreuung war aber, wie immer, gut trotz verzögerungen.
seltamerweise hatten wir alle einen gesundheitlichen durchhänger... mir war leicht übel, eine frau fror, hatte sehr niedrigen blutdruck, der 78-jährigen gings am schlechtesten... sie bekam daher haferschleim... von dem gab sie mir etwas ab, das war gut für den magen!!
um 16 uhr ging ich heim... um 17 uhr habe ich nochmals hafersüppchen (vorher 15 tropfen iberogast) mit gemüsebrühe gegessen, noch viel getrunken... sofort hingelegt. um 22 uhr paracetamolzäpfchen genommen gegen kopfweh, half erst gegen mitternacht... der magen beruhigte sich gegen 23 uhr... dann licht aus.

10.6.09: um 2.30 war die nacht zu ende, magen relativ ruhig, um 7 uhr medikamente geschluckt, um 9 uhr 4 margarine-zwiebäcke und große tasse milder cappu... um 10 uhr ins bad, dort entdeckt, dass der port erstmals nachgeblutet hat. daher entfernte ich das völlig vollgesogene pflaster, darunter war aber keine neue blutung. habe auch das schutzpflaster entfernt und festgestellt, dass haut an den klebestellen stark gerötet war (war bei den vorigen pflastern nicht der fall)... rötung ging dann aber rasch zurück. nur ministuhlgang...
um 11 uhr aufgestanden, heißer kopf, kopfweh... aber immer wieder hingelegt... 15.00 uhr mageres kartoffel-püree, hat nicht geschmeckt... um 18 uhr noch joghurt, das war’s... schmeckt nix, aber keine übelkeit... um 20 uhr 1 grüne kiwi, das war lecker... um 23 uhr licht aus, magen ist ruhig.

11.6.09: bis 5.15 durchgeschlafen, magen ruhig, um 9.30 uhr 15 tropfen iberogast, 4 zwiebäcke mit margarine und pflaumenmus, dazu starken cappu, magen sagt ja... mir ist schwindelig, merke es am tippen, mache enorm schreibfehler... CHEMOHIRN..., mache aber kleine hausarbeiten. blutdruck 110 zu 60, puls 95, stimmbänder etwas angeschlagen, geschmacksirritationen im mund... darm weiterhin stumm... esse schonkost, z.b. pellkartoffeln und kräuterquark... rachen wird rauher... habe erst um 20.30 das dexamethason genommen, einfach vergessen... magen im moment okay.

12.6.09: um 3 uhr aufgewacht... zum glück immer wieder eingeschlafen, um 7.30 dann richtig munter, um 8.30 starken kaffee getrunken mit 15 tropfen iberogast und 4 honig-zwiebäcke (an tee komme ich nicht mehr ran!!!). immer noch kein stuhlgang, erhöhter puls.
um 10.30 zum krankenhaus, paar fragen mit meiner o.-p.-ärztin abgeklärt (wegen nachblutung der haut um port, und was ich gegen darmträgheit tun kann)... magen ist still, tut aber nicht weh, geschmack im mund verändert sich, aber keine reizungen, die stören. klistier mit seifenlauge ermöglicht etwas darmentleerung... ich esse wenig, extra... mir ist nie übel, aber großer hunger kommt nicht auf... kiwi schmeckt. bin heut etwas dusselig und leicht müde, ständig schwache ohrgeräusche, das seit tagen... 2mal im supermarkt, im elektronikmarkt, das ermüdet doch sehr, daher um 21 uhr ins bett, um 22.30 licht aus.

13.6.09: um 5 uhr aufgewacht... um 6 uhr wieder eingeschlafen, bleiern, bis 8.30, dann aufgestanden, brot gekauft, um 10 uhr 2 scheiben roggenbrot mit leberwurst und pflaumenmus, hylak- und iberogasttropfen zur unterstützung genommen, um 11.30 zur apotheke und baumarkt. bin heute recht müde, allgemein, trinke seit gestern sauerkrautsaft, habe microklist erfolgreich angewendet, magen blubbert mächtig beim verdauen, aber schmerzfrei, und völlegefühl ist moderat. leistung nimmt ab, habe nur kleine hausarbeit, treppe putzen, terrasse aufräumen usw. geschafft. um 14.30 ein frisch gebratenes lachsfilet langsam gegessen... das schmeckte suuuuper. der magen rumpelte mächtig, aber schmerzfrei... sonst ging der tag gut weiter, habe noch bäckerteilchen gegessen, bekam mir aber gut... allerdings: um 21 uhr war ich müde.

14.6.09: um 6 uhr wach... relativ durchgeschlafen, um 9 uhr gefrühstückt (ohne magentropfen), dann gekocht und bis 13 uhr haus geputzt (ja, wir haben seit 2 monaten 3 baustellen im haus, fliesenleger, dachdecker, installationen... in den ersten 14 tagen nach chemo empfinde ich das extrem störend: baudreck, lärm usw...) um 15 uhr habe ich mich 1 std ausgeruht... darm weiter träge, aber nicht gelähmt... kann aber wieder mit appetit essen. um 21 uhr ins bett, mir gehts aber gut.

15.6.09: durchschlafen ist ein fremdwort... um 8.30 aufgestanden, hausarbeiten und putzarbeiten verrichtet, essen geht problemlos, nur wasser und tee mag ich nicht... halte den tag ohne pausen durch, bin um 20 uhr ins bett. neu sind minihitzewellen, kommen plötzlich, dauern 1 minute, passiert meist nur im bett und selten.
16.6.09: wieder schlafstörungen, um 7 uhr aufgestanden, darm arbeitet wieder normal. um 7.30 ins kh-labor, werte okay, außer leukozyten (2900), mundschleimhäute besser, nur nach dem essen saurer geschmack und minimal gereizt, das bleibt lange so... zähneputzen mildert.

17.6.09-20.6.09: weiterhin unruhige nächte, kurze, schwache schweißausbrüche, ursache chemogifte oder induzierte menopause... wer weiß das so genau. ich kann jeweils um 8 uhr aufstehen, bis mittags 14 uhr gehts gut, ab da körperlicher abbau - heißt, bin nicht voll leistungsfähig und lege mich mal zwischendurch hin... magen ist weiterhin empfindlich, er verdaut sehr langsam, aber er nimmt alles an... immerhin... blutdruck um 15 uhr am freitag 118 zu 70, puls 80.
am samstag um 11.30 zur bowtech-behandlung gefahren... nachmittags gings mir dann schlecht, der magen wurde wieder kränker. dass man sich danach erst mal schlechter fühlt, soll normal sein... abends dann zu freunden, es wurde dann langsam besser, konnte sogar schafkäse essen... um 23 uhr dann zuhause, magen wieder okay.

21.6.09-22.6.09: mir gehts gut, scheinbar hat die behandlung nicht geschadet, heute fühle ich mich, als hätte ich nie chemo bekommen...
23.6.09: blutwerte im soll, außer leukos (2200).
24.6.-25.6.09: außer schlafstörung und gelegentlicher taubheit oder durchblutungsstörung am rechten fußrücken gegenüber sprunggelenk nichts auffälliges. blutdruck um 20 uhr 106 zu 65, puls 86.
26.6.09-29.6.09: schlafstörungen nehmen zu, dazu kommt mehrfach nächtliches schwitzen, bisher mäßig und ertragbar, dennoch, es zerstört die nacht... komischweise muss ich tagsüber den schlaf NICHT nachholen. montag im labor... leukos auf 3100 gestiegen, thrombos über referenz (344000).

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landilina
BeitragVerfasst am: 15.11.2009 15:16  Antworten mit Zitat



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Chemogang Nr. 5

30.6.09: um 7.50 ins chemozimmer, emend genommen, meine o.-p.-ärztin, die um 8 uhr dienstschluss hat, war so freundlich, zu warten, und hat mich persönlich um 8.30 uhr angestochen. gegen 9.10 uhr ging dann die erste infusion los, sonstiger ablauf wie immer.
eine frau versuchte wieder, panik zu machen, wollte erzählen, wie grauenvoll es ihrer freundin bei der strahlentherapie erging... ich erteilte ihr erneut redeverbot, desweiteren beschwerte sie sich, ich hätte mich zu laut letztes mal mit der alten dame unterhalten... ich widersprach und sagte ihr, sie sei ja damals mit ihrer kreislaufattacke in einer ausnahmesituation gewesen und hätte alles übersensibel wahrgenommen. außerdem hätte sie ja etwas sagen können. sonst komme ich gut mit ihr zurecht.

der chemotag verlief sehr harmonisch, mit allen patienten im raum.
es war sehr kurzweilig... wir bekamen erstmals zuwachs von den krebspatienten der inneren (3 männer, 1 frau, alle hatten darmkrebs), bei denen läuft die chemo völlig anders ab. deren haare fallen z.b. nicht aus. manche haben reha und dann erst 6 oder 12 chemogänge.
das chemozimmer war überbelegt, 6 sessel für 7 patienten... es war dort ein dramatischer fall, ich musste für einen herrn den notknopf drücken, einen anderen patienten hat das sehr mitgenommen, ihm liefen die tränen. zum glück gings dem notfall-patienten dann besser, die infusion musste aber gestoppt werden, und er wurde in ein bett gelegt, 2 räume weiter.
uns anderen ging das sehr nahe, man fühlt mit, wir sitzen ja alle mehr oder weniger im selben boot.
es waren alles liebenswürdige menschen... es herrscht trotz dieses zwischenfalls eine herzliche atmosphäre.

nach der chemo habe ich mich hingelegt, ich war trotz verzögerungen um 13.30 fertig mit allem. der magen wurde zickig, ich bekam lästige kopfschmerzen über der stirn. kalte lappen und ein schmerzzäpfchen halfen wenig... habe nur getrunken, nix gegessen, dazu unangenehmer schwindel... mir wurde etwas übel, um 21 uhr vomex, gegen 23 uhr war der spuk dann vorbei...
mein mann hat dann meine körperliche unruhe, die den thorax und die oberen extremitäten erfasste, durch 5minütige fußsohlenmassage gestoppt, so konnte ich schmerzfrei schlafen, zwar unruhig wie seit chemo-beginn, aber immerhin, nur unterbrochen von 3 schweißausbrüchen.

1.7.09: nacht wurde x-mal unterbrochen, durch hitze, um 6 uhr wach... ich bin jetzt seit 8 uhr auf... werde aber heute einen ruhetag einlegen. zu fuß zum arzt gehen, das sind 900 m hin und zurück, neues quartal... ich brauche überweisungen ins kh, damit ich weiter behandelt werden kann... und 1 woche schonkost ist angesagt. und was sonst noch kommen mag oder nicht kommen mag...
juchhu, nun nur noch einen chemodurchgang ende juli, dann erst mal 1-2 monate pause, dann gehts weiter mit der strahlen- und antihormontherapie ev. schon vor bestrahlung.
um 10 uhr beim hausarzt, um 11.00 beim frauenarzt fertig ... musste sein, mir gehts relativ gut. werde heute schongang einlegen, nur viel trinken und absolut nur essen, wenn der magen und der appetit es zulassen. ich habe 56 kg... wechseljahre lassen grüßen!!!!! stuhlgang gehabt...

2.7.09: schlafstörungen, um 7.30 aufgestanden, stuhlgang, um 8.45 im kh neue labornummer geholt... um 10 uhr normal ohne magenmittel gefrühstückt, gut vertragen , aber appetit nicht da... mundschleimhäute nur leicht irritiert, geschmack etwas anders, kurze schweißausbrüche über den ganzen tag verteilt, cortisonflash, am späten nachmittag leichte unterleibsschmerzen, und ab und zu stiche in der vagina, schwindel, um 15 uhr mit der buchhaltung fertig, das hat mächtig konzentration abgefordert. 15-17 uhr bettruhe, dann bis 19.30 auf, um 18 uhr pellkartoffeln und quark, vertragen, aber ohne appetit gegessen, 1 kiwi., ab 20 uhr bis 0 uhr acht massive schweißausbrüche gehabt: beginnt im gesicht, erfasst dann den ganzen körper, dauert 5 minuten. ich schütze nacken dann mit handtuch gegen zugluft des ventilators, um 0 uhr licht aus.

3.7.09: nacht um 4 uhr zu ende, hatte keinen schweißausbruch mehr, bis jetzt nicht (ich schreibe gerade um 13 uhr)... bin um 8.30 aufgestanden, um 9.30 normales frühstück (ein brötchen, frischkäse, putenschinken, pflaumenmus, starker cappu), ohne magentropfen, appetit mäßig, rachen leicht rauh, zunge weiß belegt, stimmbänder angeschlagen... um 10 uhr zu fuß jemanden 1 std besucht... um 12 uhr schwäche, habe mich hinlegen müssen. heiße zitrone, nur noch ab und zu stiche in vagina und druck im unterbauch... noch kein stuhlgang, abwarten... leider ab 14 uhr magen-attacke gekriegt, kann nur trinken, cappu, zitronentee... 2 apfelspalten. werde das auskurieren, mit der bratwurst bis sonntag warten. ab 19 uhr ab und zu schweißausbrüche, gelegentlich vaginaschmerzen oder am uteruseingang... dann gelegen, nichts mehr gegessen, aber reichlich getrunken.

4.7.09: relativ mäßig gut geschlafen trotz hitze. magen ruhig, kein stuhlgang, um 5 uhr wach, bis 7 uhr gelegen, dann cappu und 4 scheiben zwieback. um 9 uhr zum supermarkt und in 2 baumärkte, um 10.15 zurück und entkräftet 1 std hingelegt. etwas wäsche gemacht, aber sonst keine kraft. der magen will keine nahrung. übelkeit habe ich nicht, und ich trinke: cappu, zitronentee, verdünnten cassis. wasser verursacht ekel. außer kurzen aufstehphasen verweile ich im bett, mit ventilator, gelegentlich schweißausbrüche, uterus- und vaginastiche werden immer schwächer... gegen 23 uhr licht aus.

5.7.09: wieder mäßig geschlafen, seit 5 uhr munter, magen ruhig, um 7 uhr aufgestanden, ich fühle mich gut, cappu getrunken, noch kein appetit. um 9 uhr mit der kuchenbäckerei für feiern begonnen, das ging bis 14 uhr, dann 1 std hingelegt. um 15 uhr weiter gemacht, dann untere räume gekehrt, geputzt, weil morgen sohn laminat legt. um 16 uhr habe ich mir tofu in der pfanne gebraten und gegessen, um 18 uhr in der stadt bratwurst gegessen... magen scheint besser zu werden, geschmack im mund noch irritiert, schwindel fast weg, auch sonst schmerz- und beschwerdefrei... aber immer noch kein stuhlgang, daher miniklist mit etwas erfolg, hatte ja wenig gegessen.

6.7.09: wie immer unruhige nacht, alle 2 stunden wach... mit mäßig starken schweißausbrüchen. um 6 uhr ganz munter, um 7 uhr aufgestanden... darm arbeitet wieder. um 8.30 zum baumarkt, um 10.15 normal gefrühstückt, mundschleimhäute erholt, geschmack normalisiert sich, leichte hausarbeiten bzw. büroarbeiten, schwindel nur schwach und ab und zu. magen gut, nur etwas druck, kann aber alles essen ohne probleme. nachmittags 1 std pause gemacht im bett. um 19.30 3 runden über den kirmesplatz, eis und kartoffelecken gegessen, um 22 uhr ins bett, um 0 uhr licht aus.

7.7.09: nächte immer mit zirca 3 unterbrechungen, schlafe aber rasch wieder ein, 2-3 kleine schweißausbrüche, um 6 uhr munter, um 7.15 ins krankenhauslabor, leukos auf 3500 gestiegen, rest der werte im sollbereich. hab mir frischen lachs besorgt und garnelen... fisch mag ich, allerdings habe ich auch keinen ekel vor fleisch, ich kann auch wieder wasser trinken... familie am kaffeetisch.

8.7.09: keine besonderen vorkommnisse... sonst wie immer... alles erträglich.
dennoch: langsam reichts mit der dauervergiftung, dauerpuls von 80-90, ein ständiger, wenn auch nur leichter druck im magen, geschmacksveränderungen, denkblockaden, langsamkeit, nervenschwäche, schreckhaftigkeit, leistungsabfall, schweißausbrüche... immer das alles circa 1 woche lang nach infusionen.

9.7. bis 13.7.09: ich schlafe etwas besser, die schweißausbrüche haben deutlich nachgelassen, ich kann alles essen, die verdauung funktioniert aber verlangsamt, sauerkrautsaft hilft, der geschmack kehrt zurück, dennoch, es schmeckt nicht alles ursprünglich.

14.7.09: schlechte blutwerte, hämogl. 11,8, hämato 34,8, leukos 1,8 - also attacke auf die blutkörperchen... und dabei fühlt man sich gar nicht krank.

15.7.09: 8.00 uhr erster nachsorge-termin beim niedergelassenen gynäkologen. er meint, narben seien gut verheilt.
rechte brust abgetastet, auch achselhöhle, dann ultraschall, zyste entdeckt.
dann vaginale untersuchung, erst abstrich, dann ultraschall des uterus, altes myom, sonst alles okay. er meint, ich müsse jetzt 3 jahre lang alle 3 monate zur kontrolle vorbeikommen.
rest des tages zügig gearbeitet, wände und decken geweißt, türen und rahmen begonnen, zu streichen mit weißer türfarbe (blauer engel). um 21 uhr schluss gemacht.

16.7.09: ab 9 uhr mit türen streichen begonnen... kurze ess- und trinkpausen, dazwischen terrasse aufgeräumt und treppenhaus gereinigt... gekocht, geputzt, endloser baustaub.

17.7.09: leukos auf 2200 gestiegen, rest blutwerte im soll-bereich. um 14.15 bekam ich hausbesuch von meiner o.-p.-ärztin, das gespräch dauerte bis 17.45 uhr. ich habe ihr alle fragen bereitwillig beantwortet, umgekehrt sie auch meine. dabei ist sie direkt, was gut ist, dennoch werde ich nachdenklich (neuer, anderer krebs DURCH chemotherapie? herzschäden durch epirubicin und anschließende bestrahlung links? ev. neigung, genbedingt, zu weiterem, anderem krebs?). alles bedenkliche aussichten... muss ich mental in den griff kriegen... aber ihre anfängliche befürchtung, ich werde eine schwierige, nervige patientin, die dem team sorgen und stress bereitet, hat sich zum glück nicht bewahrheitet. außerdem habe ich die chemo bisher gut gemeistert... mal schauen, ob ich auch weiterhin so pflegeleicht bleibe - allerdings neige ich zu ungeduld und drängele leicht, meine ärztin möge mir das verzeihen.

18.7.09 bis 19.7.09: jeweils um 8 uhr aufgestanden, türen gestrichen, gekocht, geputzt, normale tage... bisher hat mich noch kein fatique erwischt. mal wieder blutdruck gemessen, um 19 uhr war er 95 zu 55, puls 79.
20.7.09: um 7.30 im labor, 6 blutwerte okay, leukos nur minimal gestiegen (2500). nach abklärung mit kh darf chemo morgen stattfinden. ich habe auch schon gebeten um voranmeldung für ovarien-entfernung. das wird gemacht, wenn alle blutwerte stimmen... was ich auch verstehe.

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landilina
BeitragVerfasst am: 15.11.2009 15:24  Antworten mit Zitat



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Chemogang Nr. 6

21.7.09: 7.50 uhr im chemozimmer, emend genommen, um 9 uhr angestochen von einer der 2 halbestelle-ärztinnen. peinlich war mir, sie kannte mich schon längst, ich sie nicht. erst gegen 9.30 kamen weitere patienten. eine dame erzählte mir, dass sie stationär sein musste, 10 tage mit 40 fieber. jetzt sind ihre muskeln abgebaut, daher musste sie die 23. chemo verschieben.
heute geht’s mir schlecht unter den infusionen, mir wird übel, habe hohen puls, über 100, bekomme haferschleim und vomex-zäpfchen... dann wurde es etwas besser. zuhause gleich ins bett, kalte waschlappen auf die stirn, paracetamolzäpfchen, rinderbrühe... um 23 uhr eingeschlafen.

22.7.09: fast schlaflose nacht, aber ziemlich beschwerdefrei. um 7.30 uhr 2 zwiebäcke mit margarine und pflaumenmus mit 20 tropfen iberogast, dazu cappu... stuhlgang, magen empfindlich, zunge weiß belegt, stimme und rachen etwas rauh. daher werde ich heute nur trinken... 1 joghurt, war erfrischend, getränke waren cappu, heiße zitrone mit honig, mineralwasser und tomatensaft, insgesamt 2.25 lt. kopfweh ging erst 2 std nach paracetamolzäpfchen weg, der übliche cortison-flash und hitzewallungen ab und zu.
um 13.30 rief mich eine mitpatientin vom chemozimmer an. obwohl ich ihr 5mal sagte, dass ich heute chemo-nachwehen habe und der magen schwächelt, hörte sie nicht auf, mich mit ihrer wirklich schlimmen krankengeschichte zu bombardieren - 40 minuten lang... als ich dann zum 6. mal sagte, dass ich langsam abbaue, legte sie abrupt den hörer auf... hmmm, ich werde sie später mal anrufen.

23.7.09: wieder fast schlaflose nacht, unterbrochen von zirka 6 kleinen schweißausbrüchen. um 7 uhr kopfweh gehabt, geht jetzt langsam zurück, hoffe das bleibt. kein stuhlgang. ich werde heute große strecken auf bleiben, mir gehts gut... relativ... noch schwindel und konzentrationsmangel. appetit ist weg... aber übel ist mir nicht, habe noch gegessen: alete-fruchtgläschen, später pellkartoffeln mit kräutermagerquark... und vertragen. habe aber viele hinlegepausen gemacht von 13-15 uhr, ab 19 uhr im bett geblieben, um 21 uhr rumgedöst.

24.7.09: die nacht war geringfügig besser. trotz schlaf ab 21 uhr konnte ich 2 oder 3 stunden schlafen mit allerdings etlichen schweißausbrüchen. ich las im internet: die kommen auch vom cortison. heute um 8 uhr aufgestanden... kein cortisonflash mehr den ganzen tag, allerdings absolute appetitlosigkeit, und ich bin recht platt... ruhe von 12.30-14.30 im bett. lust auf lachs und mageres beef habe ich schon. in einem kraftzeitfenster von 30 minuten mit mann diese sachen dann im supermarkt auch besorgt. trinke aber, damit der "arsen-azeton"-geruch rausgespült wird, darm steht seit gestern still... muss mich wieder hinlegen, kraft ist noch nicht zurück... habe dann den rest des tages im bett ausgeruht... hatte einfach null power... gegessen habe ich wenige scheiben bratkartoffeln und etwas beef gebraten... getrunken habe ich viel. chemo riecht durch die haut, sagt mein mann... ich rieche nichts.

25.7.09: nacht ganz gut geschlafen, wenige kleine schweißausbrüche. bin sehr erschöpft, ev. auch vom wetter. magen ruhig, kein stuhlgang... von 8-12 aufgestanden, dann bis 15 uhr hingelegt. essen schmeckt noch nicht, schleimhäute erholen sich jedoch, bin nur weiterhin kraftlos und friere ab und zu, dennoch 1 std baumarkt und aldi. bin leicht depressiv, wie nach abschluss eines großen projektes... wie gehts nun weiter?
kurzes telefonat mit der alten dame gehabt, die ich im chemozimmer kennengelernt habe. bei der gehts montag mit den bestrahlungen los... sie ist guter dinge, was mich sehr freut.
heute bin ich völlig erschöpft, es tut nix weh, aber eine bleierne müdigkeit... ich kann essen (gebratener lachs), ich vertrag’s, es schmeckt aber nicht... ich lege mich um 19 uhr hin... döse ein, unterbrochen von trinken, schwitzen...

26.7.09: gut und erschöpft geschlafen. um 7 uhr wäsche aufgehängt. mal schauen, ob die ermattung heute langsam zurück geht... ich sollte das wetter nutzen, ein sommertag lädt ein.
es geht heute schon sehr viel besser, die bleierne erschöpfung schwindet langsam, auch die schweißausbrüche werden seltener und schwächer... nur der darm ist lahm, auch miniklist bringt keine deutliche entleerung... ich warte bis morgen.

27.7.09: unruhige nacht, einige kurze schweißausbrüche, dennoch geschlafen, um 6 uhr mit unwohlsein aufgewacht. druck im magen. endlich, der darm arbeitet wieder, zwar gering und verdichteter stuhlgang, aber es kommt in gang. stehe um 8 uhr auf, weiterhin leichter schwindel, bin etwas bedrückt... was kommt nun? im moment sehe ich düster in die zukunft... kurzes tel. mit der dame mit dem uterus-karzinom, was auch nicht grad aufmuntert. sie arbeitet wieder schwer im garten, gönnt sich keine schonung... ich mache auch gartenverschönerung. blutdruck nach 2 std arbeit 100 zu 60, puls 98 - noch 30 minuten, dann höre ich auf... wollte es einfach wissen, der körper ist noch nicht am ende.

28.7.09: leukos auf 2900, rest der werte im referenzbereich. es geht step by step besser... gaaanz allmählich...
29.7.-2.8.09: gute tage, körperlich gehts besser... alles an nebenwirkungen wird schwächer, ich kann schon viel machen, wie früher, chemo 6 ist leicht an mir vorüber gegangen.
während dieser 19 wochen war ich ständig angespannt, wartete auf das schlimme, was mir von vielen seiten angekündigt wurde: das hat adrenalin erzeugt, sodass ich wachsam blieb... nun ist diese last weg.
ich muss zwar fit sein für die 2 nächsten operationen und vor allem für die bestrahlung und die jahrelange einnahme von medikamenten, aber der augenblickliche druck ist weg... nun ist aber das eingetreten, wovon meine o.-p.-ärztin sprach... nämlich der psychische einbruch - das sich bewusstwerden, was man da todbringendes in sich hat an krankheit... jetzt kommen gedanken, die negativ sind... nicht ständig... aber öfter.
.............grad jetzt bräuchte ich psychologische hilfe...

3.8.09: fast 3 wochen nach früherkennungs-check beim FA,der schock, sein anruf um 17.45 uhr: abstrich PAP III D bedeutet suspekte veränderte zellen in der scheiden-schleimhaut... was nun???

4.8.09: habe mir kopie vom laborbericht geben lassen, gleich zur chefärztin der frauenklinik mitgenommen, bei der ich eh um 17.30 termin habe. sie meint, ich soll mich nicht aufregen, das wäre noch kein krebs, man sollte es aber im auge behalten. sie ist mit mir und dem chemoverlauf zufrieden, es soll bald mit der antihormontherapie begonnen werden (mit aromatasehemmer).
ob ich bestrahlung kriege, hängt vom letzten histologischen befund ab. auf alle fälle werden mir am 17.8.09 die ovarien entfernt, da ich noch nicht in der menopause bin. leukos 2000, hämoglobin 11.7, hämatokrit auch leicht unter referenzwert mit 4.2.

5.8.09-10.8.09: außer zirka 8 mini-hitzewallungen keine beeinträchtigungen.
seit dem 6.8.09 nehme ich den aromatasehemmer FEMARA.

11.8.09: ärzte-marathon wegen op. erst ekg, dann gespräch mit anästhesistin, aufklärungsgespräch mit gyn, zusätzlich ultraschall der ovarien.
kapillares blutbild okay, außer leukos (3900)... heute WÄRE die 7.chemo.

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landilina
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Anmeldungsdatum: 12.11.2009
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Wohnort: kassel

NACH der CHEMOTHERAPIE

12.8.09-14.8.09: normale tage, habe etwa 6-8 mini-hitzewallungen am tag, nachts 4, die milde sind und jeweils 2 minuten dauern. eine gute bekannte aus meiner straße sagte mir, wenn eierstöcke raus sind, dann kann es schlimmer werden... es ist lästig, aber eben nicht gefährlich - oder???
ich habe mir 3 männershirts bei sportscheck bestellt, im ausverkauf, das stück zu 13 euro, funktions-shirts, in größe s. die für frauen haben das 3fache gekostet, diese männerhemden werde ich nachts tragen, wenns heftiger wird mit den schweißausbrüchen.

17.8.09: 6. OP, entfernung beider eierstöcke. um 7 uhr ins kh, um 7.30 uhr in den op. alle, der narkosearzt, schwestern waren sehr sehr lieb zu mir, konnten mich beruhigen, ja fast aufheitern... vor der op sah ich auch chefärztin und eine mir bekannte assistenz-ärztin. dann wurde mir über port beruhiger gegeben und später im op-saal sauerstoff. um 9.30 kam ich wieder aufs zimmer, frisch operiert, diesmal blieb ich allein, keine zimmergenossin.

18.8.09: um 8 uhr visite mit chefärztin. alles sei normal verlaufen, op geschah laparoskopisch.
ich habe 4 kleine fenster und eine kleine naht von 2,5 cm... ich bat chefärztin um einen termin, ich durfte nach der visite um 9 uhr zu ihr in die sprechstunde. dabei erklärte sie mir die kameraaufnahmen, die während der op gemacht wurden.
im moment ist der stand, dass makroskopisch die eierstöcke unauffällig sind und dass ich keine bestrahlung bekomme an der linken brust.
19.8.09: entlassung gegen 9.15 uhr.

20.8.09: um 14 uhr anruf vom sekretariat der chefärztin, dass eierstöcke krebsfrei sind - für mich große erleichterung.
21.8.09: um 9 uhr nochmals ins kh-labor, kapillare blutwerte... ALLES OKAY - dann zur gyn... oberarzt: hat mir die fäden gezogen. dann nahm er sich 30 minuten zeit für mich, wir hatten richtig gutes gespräch. für ende september-anfang oktober ist ablatio der rechten brust vorgesehen... wird aber noch mit chefärztin abgesprochen... ist mein wunsch, wird akzeptiert und verstanden.

23.8.09-27.8.09: normale tage, sehr wenig hitzewallungen, und wenn, nur sehr schwach.
24.8.09: termin beim hiesigen orthopäden, DXA-messung... gutes ergebnis, habe knochendichte einer 30jährigen... guter ausgangspunkt für die AHT.
meine op heilt gut ab, nur links unter der haut, da wo der schnitt gemacht wurde, "wulzt" es , ein harter knubbel, kirschgröße, verwachsung???

10.9.09: termin mit chefärztin... sie dachte, ich käme mit der bitte um wiederaufbau brust, war aber nicht direkt erstaunt, dass ich um ablatio der noch gesunden brust bat. sie meinte, therapeutisch wäre es nicht nötig, sie verstehe mich aber, weil der lobulär-invasive bk gern dazu neigt, auch eines tages die andere brust zu verseuchen... wir vereinbarten op für anfang oktober 2009.
14.9.09: alles okay, merke schon lange nix mehr von der ovarien-op, die hitzewallungen sind sehr schwach. dafür macht das femara gelenksteife und muskelschmerzen (ähnlich einem heftigen muskelkater).
15.9.09: haare beginnen zu wachsen, weiche "fusseln", grau... der kopf ist vollständig bedeckt... länge 5mm... haardichte so 50 %.

5.10.09: 7. OP - um 8 uhr, ablatio rechts...
7.10.09: entlassung, kurz zuvor noch ultraschall des abdomen, befund negativ. der pap3d wert ist auf pap2 zurück gegangen.

12.11.09: beginn der einnahme von equizym mca, ein mittel, das die nebenwirkungen der AHT mildern soll. ich bekomme das medikament für 50 tage umsonst, weil ich an einer studie teilnehme... am 31.12.09 ist die studie beendet. wenn es hilft, kann ich mir das medikament vom FA verschreiben lassen. das mittel ist seit 1999 am markt und wird bisher eingesetzt unter chemo- und bestrahlungstherapie.
haarstatus: kopfhaut inzwischen lückenlos bedeckt, haarlänge zirka 2.5 mm, farbe grau meliert..., glatt. weiterhin sind die haare von weicher konsistenz.

nebenwirkungen der AHT sind im moment:
seltene und sehr leichte schweißausbrüche, gelenksteife in den knien und fingern, besonders morgens, antriebsschwäche, leichte stimmungsschwankungen, leichte schleimhautveränderungen vaginal und im rachenraum - sonst geht’s mir recht gut.
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bk in therapie seit 2009
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